Photo by Desertlon

Der Überlandbus verläßt die Oase Richtung Norden und eine bunte Reisegesellschaft macht sich auf den Weg nach Marsa Matruh. Hier sitzt der Regierungsbeamte im Anzug neben dem Fellachen im traditionellen Gewand, für sie ist das Reisen möglicherweise eine lästige und unerfreuliche Pflicht. Wir reisen zu unserer Freude, uns stört die Hitze nicht, es ginge auch ohne Klimaanlage.

Die Buslinien halten sich in der Wüste inmmernoch an die Half-Way-Rest, obwohl sie aufgrund des Komfort durchfahren könnten. Die Rast ist immer eine Chance neues zu sehen und zu erleben. In Marsa Matruh drehen wir, warum auch immer, eine Schleife über den Betriebshof. Es grenzt an ein Wunder, dass die Busse unter diesem Bedingungen ihren Dienst in der Wüste solange treu verrichten. In Marsa Matruh hat der Überlandbus eine halbe Stunde Aufenthalt, wir nutzen die Zeit für das Mittagessen und einen Toilettenbesuch. Nur derjenige, der sich als Reisender bezeichnet und die Welt kenngelernt hat, kann die folgenden Worte verstehen. " Die Toilette war Fliegen frei!"

Den weiteren Weg nach Alexandria haben wir offengestanden verschlafen. Über die Fahrt zum Überland-Busterminal hinaus hat uns der Fahrer irgendwo in der City Alexanderia abgesetzt. Da es schon stockfinster war, konnten wir nur nach Gefühl und Meeresbrise Richtung Corniche fahren. Den Rest des Abend verbringen wir auf der Strasse und bewundern das geschäftige Treiben.

Natürlich haben wir die ortsüblichen Kultstätten besucht, das Cafehaus "suvcnkigurni". Der Cappuchino ist ein Traum, frisch geröstet und aufgebrüht mit einer Haube aufgeschäumter Milch. Noch heute lässt sich die mondäne Vergangenheit Alexandrias in den Gassen und Strassen erleben. Alexandria ist so garnicht afrikanisch, es könnte überall am Mittelmeer liegen.

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